| Element | |
|---|---|
29CuKupfer63.54632
8 18 1 |
|
| Grundlegende Eigenschaften | |
|---|---|
| Ordnungszahl | 29 |
| Atomgewicht | 63.5463 amu |
| Elementfamilie | Übergangsmetalle |
| Zeitraum | 4 |
| Gruppe | 1 |
| Block | s-block |
| Entdeckungsjahr | 9000 BC |
| Isotopenverteilung |
|---|
63Cu 69.17% 65Cu 30.83% |
63Cu (69.17%) 65Cu (30.83%) |
| Physikalische Eigenschaften | |
|---|---|
| Dichte | 8.933 g/cm3 (STP) |
H (H) 8.988E-5 Meitnerium (Mt) 28 | |
| Schmelzpunkt | 1084.6 °C |
Helium (He) -272.2 Kohlenstoff (C) 3675 | |
| Siedepunkt | 2595 °C |
Helium (He) -268.9 Wolfram (W) 5927 | |
| Chemische Eigenschaften | |
|---|---|
| Oxidationsstufen (weniger häufig) | +2 (-2, -1, 0, +1, +3, +4) |
| Erstes Ionisationspotential | 7.726 eV |
Cäsium (Cs) 3.894 Helium (He) 24.587 | |
| Elektronenaffinität | 1.236 eV |
Nobelium (No) -2.33 Cl (Cl) 3.612725 | |
| Elektronegativität | 1.9 |
Cäsium (Cs) 0.79 F (F) 3.98 | |
| Atomradius | |
|---|---|
| Kovalenzradius | 1.12 Å |
H (H) 0.32 Francium (Fr) 2.6 | |
| Van der Waals-Radius | 1.4 Å |
H (H) 1.2 Francium (Fr) 3.48 | |
| Metallischer Radius | 1.28 Å |
Beryllium (Be) 1.12 Cäsium (Cs) 2.65 | |
| Verbindungen | ||
|---|---|---|
| Formel | Name | Oxidationszustand |
| Cu2O | Kupfer(i)oxid | +1 |
| CuCl | Kupfer(i)chlorid | +1 |
| Cu2S | Kupfer(i)sulfid | +1 |
| CuI | Kupfer(i)iodid | +1 |
| CuCN | Kupfer(I)cyanid | +1 |
| CuBr | Kupfer(i)bromid | +1 |
| CuSO4 | Kupfer(II)sulfat | +2 |
| CuCl2 | Kupfer(II)-chlorid | +2 |
| Cu(NO3)2 | Kupfer(II)nitrat | +2 |
| CuO | Kupfer(II)-oxid | +2 |
| Cu(OH)2 | Kupfer(II)-hydroxid | +2 |
| Cs2CuF6 | Cäsiumhexafluorcuprat(IV) | +4 |
| Elektronische Eigenschaften | |
|---|---|
| Elektronen pro Schale | 2, 8, 18, 1 |
| Elektronenkonfiguration | [Ar] 3d10 |
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Bohrsches Atommodell
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Orbitalbox-Diagramm
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| Valenzelektronen | 11 |
| Lewis-Punktstruktur |
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| Orbitale Visualisierung | |
|---|---|
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| Elektronen | - |
Kupfer (Cu): Element des Periodensystems
Zusammenfassung
Kupfer weist außergewöhnliche elektrische und thermische Leitfähigkeitseigenschaften auf, die seine Bedeutung als Industriemetall und chemisches Element unterstreichen. Das Element zeigt eine charakteristische d10-Elektronenkonfiguration, die zu spezifischen physikalischen und chemischen Verhaltensweisen führt, einschließlich diamagnetischer Eigenschaften und variabler Oxidationszustände. Kupfer kristallisiert in einer kubisch flächenzentrierten Struktur mit der Ordnungszahl 29 und einer Atommasse von 63,546 u. Das Metall zeigt zwei Hauptoxidationszustände, +1 und +2, wobei Kupfer(II)-Verbindungen typische blau-grüne Färbung aufweisen. Natürliche Vorkommen umfassen metallisches Kupfer sowie verschiedene Sulfid-, Oxid- und Carbonat-Mineralformen. Industrielle Anwendungen nutzen die Leitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Legierungsbildungsfähigkeit des Metalls in den Bereichen Elektrotechnik, Bauwesen und Fertigung. Archäologische Belege zeigen eine kontinuierliche menschliche Nutzung über 10.000 Jahre hinweg, was Kupfer zu einer der frühesten metallurgischen Errungenschaften der Menschheit macht.
Einführung
Kupfer nimmt Position 29 im Periodensystem ein und ist das erste Element des d-Blocks der vierten Periode. Es gehört zur Gruppe 11 zusammen mit Silber und Gold, gekennzeichnet durch vollständig gefüllte d-Orbitale und einzelne s-Orbital-Valenzelektronen. Diese elektronische Anordnung erzeugt einzigartige physikalische Eigenschaften wie außergewöhnliche elektrische Leitfähigkeit, thermische Leitfähigkeit und formbare mechanische Eigenschaften. Kupfer repräsentiert das Prototyp-Metall für Münzen und zeigt Widerstandsfähigkeit gegen atmosphärische Korrosion, während es gleichzeitig eine für technologische Anwendungen wesentliche Verformbarkeit behält.
Die Entdeckung natürlicher Kupfervorkommen ermöglichte die frühe metallurgische Entwicklung, mit archäologischen Nachweisen systematischer Kupfelnutzung ab etwa 8000 v. Chr. Die natürliche Vorkommen in nicht-legierter metallischer Form erlaubten eine unmittelbare technologische Anwendung ohne aufwendige Extraktionsmethoden. Die später entwickelte Kupferschmelzung aus Sulfiderzen um 5000 v. Chr. etablierte Kupfer als Grundlage der Metallurgie und technologischen Entwicklung der Bronzezeit.
Physikalische Eigenschaften und atomare Struktur
Grundlegende atomare Parameter
Kupfer hat die Ordnungszahl 29 mit der Elektronenkonfiguration [Ar] 3d10 4s1, was die vollständige Füllung der d-Orbitale für Elemente der Gruppe 11 verdeutlicht. Die atomare Struktur zeigt eine effektive Kernladung von etwa 6,1 für das 4s-Elektron, verursacht durch die Abschirmung der Kernladung durch innere Elektronenschalen. Der Atomradius beträgt 128 pm in metallischer Koordination, während die Ionenradien vom Oxidationszustand abhängen: Cu+ hat einen Radius von 77 pm und Cu2+ zeigt einen Radius von 73 pm in oktaedrischer Koordination.
Vergleichende Analysen mit benachbarten Elementen zeigen systematische Trends in atomaren Eigenschaften. Die d10-Konfiguration führt zu diamagnetischem Verhalten mit einer magnetischen Suszeptibilität von -9,63×10-6 cm³/mol. Die elektronische Struktur steuert die chemische Reaktivität durch die Verfügbarkeit von d-Orbitalen für Koordinationsbindungen und Stabilisierung variabler Oxidationszustände.
Makroskopische physikalische Eigenschaften
Kupfer zeigt eine charakteristische rötlich-orangene metallische Färbung auf frisch exponierten Oberflächen, verursacht durch spezifische optische Absorptionseigenschaften. Das Metall kristallisiert in einer kubisch flächenzentrierten Struktur mit der Raumgruppe Fm3̄m und einem Gitterparameter a = 361,49 pm. Die Kristallkoordination zeigt zwölf nächstgelegene Nachbarn in gleichen Abständen, was eine dichteste metallische Packung ergibt.
Zu den thermodynamischen Phasenverhalten gehören ein Schmelzpunkt von 1084,62°C (1357,77 K) und ein Siedepunkt von 2562°C (2835 K). Die Schmelzenthalpie beträgt 13,26 kJ/mol, während die Verdampfungsenthalpie 300,4 kJ/mol erreicht. Die spezifische Wärmekapazität entspricht 24,440 J/(mol·K) unter Standardbedingungen. Die Dichte bei Raumtemperatur beträgt 8,96 g/cm³, was Kupfer zu einem moderat dichten Übergangsmetall macht. Der thermische Ausdehnungskoeffizient beträgt 16,5 μm/(m·K) bei 25°C und zeigt moderate Formstabilität unter Temperaturveränderungen.
Chemische Eigenschaften und Reaktivität
Elektronenkonfiguration und Bindungsverhalten
Die chemische Reaktivität leitet sich von der d10-Elektronenkonfiguration ab, die einen leichten Elektronenverlust aus 4s- und 3d-Orbitalen ermöglicht. Übliche Oxidationszustände sind +1 (Kupfer(I)) und +2 (Kupfer(II)), wobei die Zustände +3 und +4 unter spezifischen Bedingungen zugänglich sind. Der Kupfer(I)-Zustand zeigt eine d10-Konfiguration, die in Koordinationskomplexen und festen Verbindungen stabil ist. Der Kupfer(II)-Zustand hat eine d9-Konfiguration, die eine charakteristische Jahn-Teller-Verzerrung in oktaedrischen Koordinationsumgebungen erzeugt.
Die Koordinationschemie umfasst vielfältige Ligandwechselwirkungen mit Koordinationszahlen von 2 bis 6. Lineare Koordination ist typisch für Kupfer(I)-Komplexe, während Kupfer(II) gewöhnlich quadratisch-planare oder oktaedrische Geometrien mit Verzerrungen annimmt. Die Bindungsbildung beinhaltet d-Orbitalbeteiligung durch Kristallfeldstabilisierung und kovalenten Charakter. Kupfer-Ligand-Bindungslängen variieren systematisch mit der Koordinationsumgebung: Cu-O-Bindungen messen etwa 1,9-2,1 Å, während Cu-N-Bindungen zwischen 2,0-2,3 Å liegen, abhängig von der Ligandfeldstärke.
Elektrochemische und thermodynamische Eigenschaften
Die Elektronegativität beträgt 1,90 auf der Pauling-Skala, was Kupfer zwischen extremen Übergangsmetallen positioniert und eine moderate Elektronenanziehkraft anzeigt. Aufeinanderfolgende Ionisierungsenergien zeigen steigende Energieanforderungen: Die erste Ionisierungsenergie beträgt 745,5 kJ/mol, die zweite Ionisierungsenergie erreicht 1957,9 kJ/mol, und die dritte Ionisierungsenergie benötigt 3555 kJ/mol. Diese Werte spiegeln die Änderungen der Elektronenkonfiguration bei fortschreitender Elektronenentfernung wider.
Standard-Reduktionspotenziale definieren die thermodynamische Stabilität der Kupferverbindungen. Das Cu2+/Cu-Paar zeigt ein Potenzial von +0,337 V, während das Cu+/Cu-Paar +0,521 V gegenüber der Standard-Wasserstoffelektrode aufweist. Das Cu2+/Cu+-Paar hat +0,153 V, was die thermodynamische Instabilität von Cu+ in wässriger Lösung durch Disproportionierung anzeigt: 2Cu+ → Cu2+ + Cu. Das Redoxverhalten variiert stark in unterschiedlichen chemischen Umgebungen, wobei Komplexbildung und pH-Effekte die thermodynamischen Beziehungen modifizieren.
Chemische Verbindungen und Komplexbildung
Binäre und ternäre Verbindungen
Kupfer bildet eine umfangreiche Serie binärer Verbindungen über verschiedene Anionentypen. Die Oxidbildung erzeugt Cu₂O (Kupfer(I)-oxid) und CuO (Kupfer(II)-oxid) als Hauptverbindungen. Kupfer(I)-oxid adoptiert eine kubische Kristallstruktur mit Cu+ in linearer Koordination, während Kupfer(II)-oxid in einer monoklinen Struktur mit quadratisch-planarer Kupferkoordination kristallisiert. Halogenidverbindungen umfassen CuCl, CuBr, CuI für den Cu+-Zustand und CuCl₂, CuBr₂ für den Cu2+-Zustand.
Sulfidverbindungen sind mineralogisch bedeutend mit Chalkozit Cu₂S und Covellin CuS als primären Kupfererzen. Die Bildungsmechanismen umfassen hydrothermale Prozesse mit temperaturabhängigen Stabilitätsfeldern. Ternäre Verbindungen umfassen Sulfosalzminerale wie Chalkopyrit CuFeS₂ und Bornit Cu₅FeS₄, die komplexe Strukturarrangements und gemischte Oxidationszustände aufweisen.
Koordinationschemie und metallorganische Verbindungen
Koordinationskomplexe zeigen vielfältige geometrische Anordnungen, bestimmt durch die d-Elektronenzahl und Ligandfeldwirkungen. Kupfer(I)-Komplexe bevorzugen lineare und tetraedrische Koordination, wobei die d10-Konfiguration kinetische Labilität gewährleistet. Kupfer(II)-Komplexe nehmen quadratisch-planare, quadratisch-pyramidal oder verzerrt oktaedrische Geometrien ein, die die Jahn-Teller-Stabilisierung widerspiegeln. Typische Liganden sind Ammoniak, Ethylendiamin, Phenanthrolin und Acetylaceton mit charakteristischen Absorptionsspektren und magnetischen Eigenschaften.
Die metallorganische Chemie umfasst Kupfer-Kohlenstoffbindungen in verschiedenen Oxidationszuständen. Cuprat-Reagenzien zeigen synthetische Nützlichkeit in der organischen Synthese durch konjugierte Addition und Kreuzkupplungsreaktionen. Kupferkatalysierte Reaktionen beinhalten Alkin-Kupplung, Aminierung und Etherifizierung unter Nutzung des Redox-Zyklus zwischen Cu+ und Cu3+-Zuständen. Die Bindungsmerkmale schließen polarisierte Cu-C-Bindungen mit signifikanter Ionenbindungskomponente und moderater thermischer Stabilität ein.
Natürliche Vorkommen und isotopische Analyse
Geochemische Verteilung und Häufigkeit
Die Erdkrustenhäufigkeit beträgt etwa 50 ppm (Gewichtsanteile), was Kupfer zu einem moderat verbreiteten Übergangsmetall macht. Geochemische Prozesse konzentrieren Kupfer durch hydrothermale Aktivität, wodurch wirtschaftlich relevante Lagerstätten in Porphyren, Skarnen und vulkanogenen massiven Sulfidzonen entstehen. Kupfer zeigt chalcophilen Charakter, konzentriert sich in Sulfidphasen während der magmatischen Differenzierung.
Verteilungsmuster reflektieren geologische Prozesse wie Metamorphosegrad, Verwitterungsintensität und sekundäre Mineralbildung. Supergene Anreicherungsprozesse konzentrieren Kupfer durch Oxidation und Auslaugung, wobei sekundäre Kupferminerale wie Azurit Cu₃(CO₃)₂(OH)₂ und Malachit Cu₂CO₃(OH)₂ in Oxidationszonen entstehen. Marine Umgebungen zeigen niedrige Kupferkonzentrationen mit durchschnittlich 0,5 μg/L im Meerwasser, während Süßwassersysteme etwa 2 μg/L Kupfer enthalten.
Kernphysikalische Eigenschaften und isotopische Zusammensetzung
Die natürliche Isotopenzusammensetzung besteht aus zwei stabilen Isotopen: 63Cu (69,15% Häufigkeit) und 65Cu (30,85% Häufigkeit). Beide Isotope haben einen Kernspin von 3/2 mit magnetischen Momenten von +2,2273 μN und +2,3817 μN. Die Kernstabilität ergibt sich aus günstigen Neutronen-Protonen-Verhältnissen innerhalb des Betastabilitätsgebiets.
Radioisotopische Spezies beinhalten 64Cu mit einer Halbwertszeit von 12,7 Stunden, das sowohl β+ als auch β--Zerfall zeigt. 67Cu hat eine Halbwertszeit von 2,58 Tagen durch ausschließlichen β--Zerfall. Diese Isotope finden Anwendung in medizinischer Bildgebung und Radiopharmazeutik. Die Kernquerschnitte für thermische Neutronenwechselwirkungen betragen 3,78 Barn für 63Cu und 2,17 Barn für 65Cu, was isotopische Analysen durch Neutronenaktivierungstechniken ermöglicht.
Industrielle Produktion und technologische Anwendungen
Extraktions- und Reinigungsverfahren
Die industrielle Gewinnung erfolgt vorwiegend durch Sulfiderzaufbereitung mit Konzentration und pyrometallurgischer Behandlung. Die Schaumflotation konzentriert Kupfersulfide aus Gesteinsbestandteilen, wobei typische Konzentrate 20-30% Kupfer enthalten. Flash-Schmelzprozesse laufen bei Temperaturen über 1200°C ab, wandeln konzentrierte Sulfide durch kontrollierte Oxidationsreaktionen in Kupferglanz um.
Die pyrometallurgische Raffination umfasst Umwandlungsprozesse, die Kupferglanz in Rohkupfer mit 98-99% Reinheit verwandeln. Die Elektrolytraffination erreicht die endgültige Reinigung und produziert Kathodenkupfer mit 99,99% Reinheit durch elektrochemische Abscheidung. Produktionsstatistiken zeigen eine jährliche globale Ausbeute von fast 23 Millionen Tonnen, wobei Chile, Peru und China die Hauptförderländer sind. Umweltaspekte beinhalten Schwefeldioxid-Emissionskontrolle und Bekämpfung von saurem Bergbau-Abfluss in Extraktionsanlagen.
Technologische Anwendungen und zukünftige Perspektiven
Elektrische Anwendungen nutzen die Leitfähigkeit von 5,96×107 S/m, die nur von Silber unter den reinen Metallen übertroffen wird. Die Draht- und Kabelherstellung verbraucht etwa 60% der Kupferproduktion und unterstützt Energieübertragung und Gerätevernetzung. Die thermische Leitfähigkeit von 401 W/(m·K) ermöglicht Wärmetauscher- und Kühlsysteme in Automobil-, Industrie- und Haushaltsanwendungen.
Legierungen erzeugen Bronze, Messing und Spezialzusammensetzungen für marine, architektonische und Präzisionsinstrumentenanwendungen. Antimikrobielle Eigenschaften unterstützen medizinische und lebensmitteltechnische Anwendungen durch bakteriostatische Mechanismen. Zukünftige Technologien umfassen erneuerbare Energieinfrastrukturen, Elektrofahrzeugkomponenten und fortschrittliche Elektroniksysteme, die Hochleitungs-Materialien benötigen. Die ökonomische Bedeutung spiegelt Rohstoffmarktdynamiken wider, mit Preisanfälligkeit gegenüber globalen Angebot-Nachfrage-Schwankungen und wachsendem Technologieverbrauch.
Geschichtliche Entwicklung und Entdeckung
Archäologische Belege dokumentieren die Kupfelnutzung ab etwa 8000 v. Chr. in Anatolien und dem Nahen Osten, was die früheste systematische Metallurgie der Menschheit darstellt. Natürliche Kupfervorkommen lieferten direkt nutzbares Metall ohne chemische Reduktionsverfahren, was eine sofortige technologische Anwendung ermöglichte. Die Kupfersteinzeit (Chalkolithikum) zeigt eine Übergangsphase zwischen Stein- und Bronzezeittechnologien, mit kupfernen Werkzeugen und Schmuckstücken in mediterranen und vorderasiatischen Zivilisationen.
Die Entwicklung der Schmelztechnik um 5000 v. Chr. erlaubte die Verarbeitung von Kupfersulfiderzen und erweiterte die verfügbaren Kupferquellen erheblich. Gießtechniken entwickelten sich um 4000 v. Chr., ermöglichten komplexe Formen durch Schmelzmetallmanipulation. Die Bronzeherstellung ab etwa 3500 v. Chr. markierte die erste absichtliche Legierungsbildung, kombinierte Kupfer mit Zinn und erzeugte überlegene mechanische Eigenschaften. Diese metallurgischen Fortschritte etablierten Kupfer als Grundlage technologischer Entwicklung von der Antike bis zur Moderne.
Das wissenschaftliche Verständnis verbesserte sich durch systematische Untersuchungen der Kupferchemie im 18. und 19. Jahrhundert. Die Identifizierung der Kupfer(II)- und Kupfer(I)-Oxidationszustände, Kristallstrukturanalysen und Entwicklung elektronischer Theorien legten die theoretische Basis für moderne Kupferwissenschaft. Aktuelle Forschung konzentriert sich auf nanostrukturierte Kupfermaterialien, Katalyseanwendungen und nachhaltige Gewinnungstechnologien, die Umwelt- und Ressourcennachhaltigkeit adressieren.
Zusammenfassung
Kupfer behält eine einzigartige Position unter den Übergangsmetallen durch die Kombination einer gefüllten d-Orbitalstruktur, außergewöhnlicher Transporteigenschaften und vielfältiger chemischer Reaktivität. Seine Bedeutung erstreckt sich über moderne Technologien wie erneuerbare Energiesysteme, elektronische Kommunikation und Materialinnovationen. Grundlagenforschung untersucht weiterhin Quanteneffekte in Kupfernanostrukturen, katalytische Mechanismen in organischen Synthesen und fortgeschrittene Legierungsentwicklung. Zukünftige technologische Fortschritte werden wahrscheinlich bestehende Kupfereigenschaften nutzen und neue Anwendungen in Bereichen wie Quantencomputing, Energiespeicherung und nachhaltiger Materialtechnik entwickeln.

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