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Schwefel @ Periodensystem der chemischen Elemente

12345678 910111213141516 1718
IIIIIIbIVb VbVIbVIIbVIIIbIb IIbIIIIVVVI VIIVIII
1H
1.0079
2He
4.0026
3Li
6.9412
4Be
9.0121
5B
10.811
6C
12.010
7N
14.006
8O
15.999
9F
18.998
10Ne
20.179
11Na
22.989
12Mg
24.305
13Al
26.981
14Si
28.085
15P
30.973
16S
32.065
17Cl
35.453
18Ar
39.948
19K
39.098
20Ca
40.078
21Sc
44.955
22Ti
47.867
23V
50.941
24Cr
51.996
25Mn
54.938
26Fe
55.845
27Co
58.933
28Ni
58.693
29Cu
63.546
30Zn
65.409
31Ga
69.723
32Ge
72.641
33As
74.921
34Se
78.963
35Br
79.904
36Kr
83.798
37Rb
85.467
38Sr
87.621
39Y
88.905
40Zr
91.224
41Nb
92.906
42Mo
95.942
43Tc
98.906
44Ru
101.07
45Rh
102.90
46Pd
106.42
47Ag
107.86
48Cd
112.41
49In
114.81
50Sn
118.71
51Sb
121.76
52Te
127.60
53I
126.90
54Xe
131.29
55Cs
132.90
56Ba
137.32
57La
138.90
72Hf
178.49
73Ta
180.94
74W
183.84
75Re
186.20
76Os
190.23
77Ir
192.21
78Pt
195.08
79Au
196.96
80Hg
200.59
81Tl
204.38
82Pb
207.21
83Bi
208.98
84Po
208.98
85At
209.98
86Rn
222.01
87Fr
223.01
88Ra
226.02
89Ac
227.02
104Rf
261.10
105Db
262.11
106Sg
266.12
107Bh
264.12
108Hs
269
109Mt
278
110Ds
281
111Rg
282
112Cn
285
113Nh
286
114Fl
289
115Mc
290
116Lv
293
117Ts
294
118Og
294
Lanthanoide58Ce
140.11
59Pr
140.90
60Nd
144.24
61Pm
146.91
62Sm
150.36
63Eu
151.96
64Gd
157.25
65Tb
158.92
66Dy
162.50
67Ho
164.93
68Er
167.25
69Tm
168.93
70Yb
173.04
71Lu
174.96
Actinoide90Th
232.03
91Pa
231.03
92U
238.02
93Np
237.04
94Pu
244.06
95Am
243.06
96Cm
247.07
97Bk
247.07
98Cf
251.07
99Es
252.08
100Fm
257.09
101Md
258.09
102No
259.10
103Lr
260.10
Alkalimetalle Erdalkalimetalle Übergangsmetalle Andere Metalle Halbmetalle Nicht-Metalle Halogene Edelgase
Element

16

S

Schwefel

32.0655

2
8
6
Schwefel Foto
Grundlegende Eigenschaften
Ordnungszahl16
Atomgewicht32.0655 amu
ElementfamilieNicht-Metalle
Zeitraum3
Gruppe16
Blockp-block
Entdeckungsjahr2000 BC
Isotopenverteilung
32S
95.02%
33S
0.75%
34S
4.21%
36S
0.02%
32S: 95.02%33S: 0.75%34S: 4.21%
32S (95.02%)
33S (0.75%)
34S (4.21%)
Physikalische Eigenschaften
Dichte 2.067 g/cm3 (STP)
H (H) 8.988E-5
Meitnerium (Mt) 28
Schmelzpunkt115.36 °C
Helium (He) -272.2
Kohlenstoff (C) 3675
Siedepunkt444.7 °C
Helium (He) -268.9
Wolfram (W) 5927
Chemische Eigenschaften
Oxidationsstufen
(weniger häufig)
-2, +2, +4, +6
(-1, 0, +1, +3, +5)
Erstes Ionisationspotential 10.360 eV
Cäsium (Cs) 3.894
Helium (He) 24.587
Elektronenaffinität 2.077 eV
Nobelium (No) -2.33
Cl (Cl) 3.612725
Elektronegativität2.58
Cäsium (Cs) 0.79
F (F) 3.98
Atomradius
Kovalenzradius 1.03 Å
H (H) 0.32
Francium (Fr) 2.6
Van der Waals-Radius 1.8 Å
H (H) 1.2
Francium (Fr) 3.48
16SWebQC.OrgKovalentVan der Waals
Verbindungen
FormelNameOxidationszustand
H2SSulfan-2
CS2Schwefelkohlenstoff-2
PbS2Blei(IV)-sulfid-1
CuSKupfer(II)-sulfid-1,-2
S2Cl2Schwefeldichlorid+1
S2I2Schwefeldiiodid+1
S4N4Tetraschwefeltetranitrid+2
S2N2Schwefeldinitrid+2
SO2Schwefeldioxid+4
H2SO3Schwefelige Säure+4
S2F10Schwefeldecafluorid+5
H2SO4Schwefelsäure+6
Elektronische Eigenschaften
Elektronen pro Schale2, 8, 6
Elektronenkonfiguration[Ne] 3s23p4
Bohrsches Atommodell
Bohrsches Atommodell
Orbitalbox-Diagramm
Orbitalbox-Diagramm
Valenzelektronen6
Lewis-Punktstruktur Schwefel Lewis-Punktstruktur
Orbitale Visualisierung
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Elektronen-

Schwefel (S): Element des Periodensystems

Wissenschaftlicher Übersichtsartikel | Chemie-Referenzserie

Zusammenfassung

Schwefel, das sechzehnte Element des Periodensystems mit dem Symbol S und der Atommasse 32,06 ± 0,02 u, zeigt außergewöhnliche chemische Vielseitigkeit durch seine diversen Oxidationsstufen von -2 bis +6. Dieses nichtmetallische Element demonstriert bemerkenswerte strukturelle Vielfalt in seinen allotropen Formen, wobei Octaschwefel unter Standardbedingungen die thermodynamisch stabile Form darstellt. Die charakteristische Elektronenkonfiguration [Ne]3s²3p⁴ ermöglicht umfangreiche kovalente Bindungsfähigkeiten, insbesondere bei der Bildung von Schwefel-Schwefel-Ketten und -Ringen. Das Element bildet die Grundlage der Industriechemie, wobei etwa 85 % der weltweiten Schwefelproduktion der Schwefelsäureherstellung gewidmet ist. Schwefelverbindungen besitzen außergewöhnliche Bedeutung in biologischen Systemen, besonders durch die Aminosäuren Cystein und Methionin, die durch Disulfidbrücken strukturelle Integrität verleihen. Das Element tritt geochemisch sowohl in elementarer Form als auch in gebundenen Zuständen auf und findet sich in Sulfid- und Sulfatmineralen in der gesamten Erdkruste.

Einführung

Schwefel nimmt im Periodensystem Position 16 ein und befindet sich in Gruppe 16 (Chalkogene) und Periode 3. Diese Position spiegelt seine grundlegende Elektronenstruktur wider und erklärt sein charakteristisches chemisches Verhalten, das in der gesamten Chalkogenchemie beobachtet wird. Die Bedeutung des Elements reicht über akademisches Interesse hinaus und stellt eines der industriell wichtigsten Nichtmetalle in der modernen Technologie dar. Schwefels einzigartige Stellung ergibt sich aus seiner Fähigkeit, stabile Verbindungen über einen breiteren Bereich von Oxidationsstufen zu bilden als die meisten Elemente, gepaart mit seiner Neigung zur Kettenbildung, die an Kohlenstoff heranreicht. Die Entdeckung des Elements liegt vor der schriftlichen Geschichte, wobei Zivilisationen vom alten China bis Ägypten Schwefelverbindungen für Metallurgie, Medizin und Kriegszwecke nutzten. Die moderne Schwefelchemie umfasst diverse Felder von der Erdölraffination bis zu fortschrittlichen Batterietechnologien und etabliert damit seine fundamentale Rolle in zeitgenössischen Industrieprozessen.

Physikalische Eigenschaften und atomare Struktur

Grundlegende atomare Parameter

Schwefel besitzt die Ordnungszahl 16 mit der Elektronenkonfiguration [Ne]3s²3p⁴, was vier Elektronen in den äußersten p-Orbitalen bedeutet. Das Atom weist einen kovalenten Radius von etwa 1,05 Å und einen Ionenradius von 1,84 Å für das S²⁻-Ion auf. Aufeinanderfolgende Ionisierungsenergien zeigen die Stabilität des Edelgaskerns, wobei die zweite Ionisierungsenergie 2.252 kJ/mol und die sechste Ionisierungsenergie 8.495,8 kJ/mol beträgt. Die effektive Kernladung für Valenzelektronen führt zu moderaten Elektronegativitätswerten, die Schwefel ermöglichen, je nach chemischem Umfeld sowohl ionische als auch kovalente Bindungen einzugehen. Elektronenaffinitätsdaten deuten auf Schwefels Neigung hin, Elektronen aufzunehmen, insbesondere bei der Bildung von Sulfidionen, bei denen das Element die stabile Edelgaskonfiguration von Argon erreicht.

makroskopische physikalische Eigenschaften

Elementarer Schwefel manifestiert sich unter Standardbedingungen als hellgelbe kristalline Feststoffe und zeigt mehrere allotrope Formen, wobei Octaschwefel (cyclo-S₈) die thermodynamisch bevorzugte Struktur darstellt. Das Element weist einen präzisen Schmelzpunkt von 115,21°C auf, der jedoch zwischen 114,6°C und 120,4°C variiert, abhängig von Heizbedingungen und allotroper Zusammensetzung. Das Sieden erfolgt bei 444,6°C unter Atmosphärendruck. Dichtemessungen variieren mit der allotropen Form, liegen aber typischerweise bei etwa 2,0 g/cm³ für kristalline Modifikationen. Das Element durchläuft charakteristische Phasenübergänge, einschließlich der α- zu β-Polymorph-Transformation bei 95,2°C. Geschmolzener Schwefel zeigt bemerkenswerte temperaturabhängige Viskositätsänderungen und wird oberhalb von 200°C dunkelrot durch die Bildung polymerer Ketten. Sublimation tritt leicht zwischen 20-50°C auf und wird bei 100°C im kochenden Wasser deutlich, was zum charakteristischen Geruch von Schwefel in vulkanischen Regionen beiträgt.

Chemische Eigenschaften und Reaktivität

Elektronische Struktur und Bindungsverhalten

Schwefels Elektronenkonfiguration ermöglicht außergewöhnliche Bindungsvielseitigkeit durch seine teilweise gefüllten 3p-Orbitale und zugänglichen 3d-Orbitale für die Bildung erweiterter Oktette. Das Element zeigt Oxidationsstufen von -2 bis +6, mit besonders stabilen Konfigurationen bei -2, +4 und +6, die jeweils gefüllten, halbgefüllten und leeren d-Orbitalanordnungen entsprechen. Kovalente Bindung dominiert in Schwefelverbindungen und zeichnet sich durch Einfach-, Doppel- und koordinative kovalente Wechselwirkungen aus. Das Element zeigt außergewöhnliche Kettenbildungseigenschaften und bildet durch S-S-Bindungen Ketten und Ringe mit typischen Bindungsenergien von 266 kJ/mol. Hybridisierungsmuster umfassen sp³ in tetraedrischen Sulfationen, sp³d in Schwefeltetrafluorid und sp³d² in Schwefelhexafluorid, was die Fähigkeit des Elements demonstriert, verschiedene Geometrien durch d-Orbitalbeteiligung zu akkommodieren. Bindungslängen variieren systematisch mit der Oxidationsstufe, von 2,05 Å in S₈-Ringen bis zu kürzeren Abständen in mehrfachgebundenen Spezies.

Elektrochemische und thermodynamische Eigenschaften

Schwefel weist Elektronegativitätswerte von 2,58 auf der Pauling-Skala auf und positioniert sich damit zwischen Phosphor und Chlor im Periodensystem. Standardreduktionspotentiale zeigen die thermodynamische Begünstigung verschiedener Schwefelspezies, wobei das S/S²⁻-Paar -0,48 V zeigt und Schwefels moderate oxidierende Eigenschaften in neutralen Lösungen widerspiegelt. Die aufeinanderfolgenden Ionisierungsenergien des Elements demonstrieren zunehmende Schwierigkeit bei der Elektronenabgabe, wobei die vierte Ionisierungsenergie von 4.556 kJ/mol die Stabilität des S⁴⁺-Kations in stark oxidierenden Umgebungen anzeigt. Elektronenaffinitätsmessungen bestätigen Schwefels Fähigkeit, zusätzliche Elektronen aufzunehmen, insbesondere bei der Bildung von Polysulfidanionen. Thermodynamische Stabilitätsberechnungen zeigen, dass Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid hochstabile Oxidationsprodukte darstellen, mit Bildungsenthalpien von -296,8 kJ/mol bzw. -395,7 kJ/mol, was Schwefels Verbrennungsverhalten und industrielle Nützlichkeit in der Säureproduktion erklärt.

Chemische Verbindungen und Komplexbildung

Binäre und tertiäre Verbindungen

Schwefel bildet umfangreiche binäre Verbindungen über mehrere Kategorien hinweg, einschließlich Metallsulfide, Nichtmetallsulfide und Sauerstoffverbindungen. Metallsulfide zeigen überwiegend ionischen Charakter mit stark elektropositiven Elementen, während Verbindungen mit Metalloiden und Nichtmetallen zunehmend kovalenten Charakter aufweisen. Eisenkies (FeS₂) veranschaulicht komplexe Sulfidstrukturen mit S₂²⁻-Einheiten, während Zinkblende (ZnS) tetraedrische Koordination zeigt, typisch für II-VI-Halbleiter. Schwefeloxide stellen besonders wichtige binäre Verbindungen dar, wobei Schwefeldioxid (SO₂) eine gewinkelte Geometrie aufweist, die mit VSEPR-Theorievorhersagen für vier Elektronenpaare übereinstimmt. Schwefeltrioxid (SO₃) existiert sowohl in monomerer trigonal-planarer Form als auch in polymeren Modifikationen. Schwefelwasserstoff (H₂S) demonstriert typische kovalente Bindung mit Bindungswinkeln von 92,1°, deutlich weniger als tetraedrisch aufgrund von Alleinpaar-Abstoßungseffekten. Tertiäre Verbindungen umfassen Schwefelsäure (H₂SO₄), eine der global bedeutendsten Industriechemikalien, und Metallsulfate mit tetraedrischer Sulfationenkoordination.

Koordinationschemie und metallorganische Verbindungen

Schwefel fungiert als vielseitiger Ligand in Koordinationskomplexen und zeigt je nach Oxidationsstufe und molekularem Umfeld sowohl σ-Donor- als auch π-Akzeptor-Fähigkeiten. Schwefeldioxid koordiniert an Übergangsmetalle sowohl über Schwefel- als auch Sauerstoffatome und bildet Linkage-Isomere mit charakteristischen spektroskopischen Signaturen. Polysulfidkomplexe zeigen umfangreiche Koordinationsmodi, einschließlich terminaler, brückender und chelatisierender Anordnungen, die ungewöhnliche Metall-Oxidationszustände stabilisieren. Organoschwefelverbindungen umfassen diverse Strukturtypen wie Thiole, Thioether und Thioester, wobei Kohlenstoff-Schwefel-Bindungsenergien typischerweise 272 kJ/mol für C-S-Einfachbindungen betragen. Thiophen und verwandte heterocyclische Verbindungen zeigen aromatischen Charakter durch π-Elektronendelokalisation unter Beteiligung von Schwefel-3p-Orbitalen. Metallkomplexe organischer Schwefelliganden weisen einzigartige katalytische Eigenschaften auf, insbesondere in Erdölraffinerieprozessen, wo Schwefelkoordination selektive Hydrodesulfurierungsreaktionen ermöglicht.

Natürliches Vorkommen und isotopische Analyse

Geochemische Verbreitung und Häufigkeit

Schwefel stellt das zehnthäufigste Element nach Masse im Universum dar und rangiert als fünfhäufigstes Element auf der Erde mit einer Krustenhäufigkeit von etwa 350 ppm nach Gewicht. Die geochemische Verbreitung spiegelt Schwefels Affinität zu lithophilen und chalcophilen Verhalten wider und tritt in Sulfiderzlagerstätten, Verdunstungsformationen und vulkanischen Emissionen auf. Native Schwefelvorkommen treten hauptsächlich in sedimentären Umgebungen auf, insbesondere in Verbindung mit Salzkuppen und Kalksteinformationen, wo bakterielle Reduktion von Sulfatmineralien elementare Anreicherungen produziert. Wichtige Sulfidminerale umfassen Pyrit (FeS₂), Bleiglanz (PbS), Zinkblende (ZnS) und Kupferkies (CuFeS₂) als bedeutende Erzquellen für Basismetalle. Sulfatminerale wie Gips (CaSO₄·2H₂O) und Anhydrit (CaSO₄) bilden umfangreiche Verdunstungssequenzen, die antike marine Umgebungen widerspiegeln. Vulkanische Regionen weisen erhöhte Schwefelkonzentrationen durch Entgasungsprozesse auf, mit Schwefeldioxid- und Schwefelwasserstoffemissionen, die eine Untergrundmobilisierung von Schwefel anzeigen.

Kernphysikalische Eigenschaften und isotopische Zusammensetzung

Schwefel besitzt vier stabile Isotope unter 23 bekannten Nukliden, wobei ³²S 94,99 ± 0,26 % der natürlichen Häufigkeit ausmacht. Nebenisotope umfassen ³⁴S bei 4,25 ± 0,24 %, ³³S bei 0,75 ± 0,02 % und ³⁶S bei 0,01 ± 0,01 %, was nukleosynthetischen Prozessen in stellaren Umgebungen entspricht. Das vorherrschende ³²S-Isotop weist Null Kernspin auf, während ³³S Spin 3/2 besitzt und NMR-spektroskopische Anwendungen ermöglicht. Radioaktive Isotope zeigen variierende Halbwertszeiten, wobei ³⁵S die längste Halbwertszeit von 87 Tagen aufweist und als wertvoller Tracer in biochemischer Forschung dient. Andere radioaktive Isotope zeigen typischerweise Halbwertszeiten unter drei Stunden, was ihre praktischen Anwendungen begrenzt. Isotopenfraktionierung tritt bei natürlichen Prozessen auf, insbesondere im biologischen Schwefelkreislauf, wo kinetische Effekte leichtere Isotope bei enzymatischen Reaktionen begünstigen. Massenspektrometrische Analyse von Schwefelisotopenverhältnissen liefert wertvolle Informationen für Umweltstudien, einschließlich Identifizierung von Verschmutzungsquellen und paläoenvironmentaler Rekonstruktion.

Industrielle Produktion und technologische Anwendungen

Extraktions- und Reinigungsmethoden

Die moderne Schwefelproduktion beruht hauptsächlich auf Erdöl- und Erdgasverarbeitung und macht etwa 90 % des globalen Angebots aus durch Hydrodesulfurierungsreaktionen, die Schwefelverbindungen aus fossilen Brennstoffen entfernen. Das Claus-Verfahren stellt die primäre Rückgewinnungsmethode dar, bei der Schwefelwasserstoff durch kontrollierte partielle Oxidation bei Temperaturen zwischen 1.000-1.400°C in elementaren Schwefel umgewandelt wird, gefolgt von katalytischen Umwandlungsstufen bei 200-300°C über Aluminiumoxidkatalysatoren. Der traditionelle Bergbau nativer Schwefelvorkommen verwendet das Frasch-Verfahren, bei dem Überhitzungswasser bei 160°C injiziert wird, um unterirdischen Schwefel zu schmelzen, der dann durch Druckluft-Hebesysteme gewonnen wird. Die Produktionseffizienz erreicht unter optimalen Bedingungen 95-98 % Rückgewinnungsraten. Reinigungstechniken umfassen fraktionierte Destillation zur Entfernung organischer Verunreinigungen und Kristallisationsmethoden zur Erreichung analytischer Reinheitsgrade. Die globale Schwefelproduktion übersteigt jährlich 70 Millionen Tonnen, wobei Hauptproduktionsregionen den Nahen Osten, Russland und Nordamerika umfassen, wo Erdölraffinerieoperationen die Schwefelrückgewinnungsinfrastruktur konzentrieren.

Technologische Anwendungen und zukünftige Perspektiven

Die Schwefelsäureproduktion stellt die dominierende Anwendung dar und verbraucht 85 % der globalen Schwefelproduktion, wobei das Kontaktverfahren Schwefeldioxidoxidation über Vanadiumpentoxidkatalysatoren bei 400-500°C zur Erreichung von 99,5 % Umwandlungseffizienz nutzt. Die Düngemittelherstellung macht etwa 60 % des Schwefelsäureverbrauchs aus, hauptsächlich für die Phosphorsäureproduktion durch Aufschluss von Phosphatgestein. Anwendungen in der Erdölraffination umfassen Alkylierungskatalyse und metallurgische Verarbeitung zur Metallgewinnung und -reinigung. Aufkommende Technologien konzentrieren sich auf die Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien, bei denen Schwefelkathoden theoretische spezifische Kapazitäten von 1.675 mAh/g bieten und damit deutliche Vorteile gegenüber konventionellen Lithium-Ionen-Systemen darstellen. Die Vulkanisation von Kautschuk nutzt Schwefelvernetzung zur Verbesserung mechanischer Eigenschaften und Temperaturstabilität. Chemische Syntheseanwendungen umfassen die Herstellung pharmazeutischer Zwischenprodukte und Polymerherstellung. Umweltanwendungen beinhalten Rauchgasentschwefelungsanlagen und Abwasserbehandlungsprozesse. Zukünftige Perspektiven betonen nachhaltige Schwefelnutzung in erneuerbaren Energiespeichersystemen und der Entwicklung fortschrittlicher Materialien, insbesondere in Hochkapazitätsbatterietechnologien und spezialisierten Polymeranwendungen.

Geschichtliche Entwicklung und Entdeckung

Schwefels Nutzung liegt vor der schriftlichen Geschichte, mit archäologischen Belegen für Anwendungen in alten Zivilisationen Indiens, Griechenlands, Chinas und Ägyptens, die über 6.000 Jahre zurückreichen. Chinesische Alchemisten erkannten Schwefel als shiliuhuang im 6. Jahrhundert v. Chr. und integrierten das Element bis 1044 n. Chr. in frühe Schießpulverformulierungen zusammen mit Holzkohle und Kaliumnitrat. Antike griechische und römische Zivilisationen verwendeten Schwefel für Räucherungen, medizinische Behandlungen und Textilbleichprozesse, wobei Homer in der Odyssee auf Schwefelräucherung Bezug nahm. Mittelalterliche islamische Alchemisten erweiterten die Schwefelchemie durch systematische Untersuchungen der Metallsulfidbildung und Reinigungstechniken. Der historische Name "Brimstone" (brennender Stein) spiegelt Schwefels charakteristische Verbrennungseigenschaften und biblische Assoziationen mit göttlichem Gericht wider. Die europäische Mittelalterperiode erlebte eine Ausweitung der Schwefelanwendungen im Kriegswesen, insbesondere in Brandkompositionen und frühen Feuerwaffen. Die wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts etablierte Schwefels elementare Natur durch Verbrennungsstudien von Lavoisier und anderen und unterschied ihn von Schwefelverbindungen, die zuvor mit dem Element selbst verwechselt wurden. Industrielle Revolution-Anwendungen umfassten die Schwefelsäureproduktion über das Bleikammerverfahren, das 1746 entwickelt und schließlich 1875 durch das Kontaktverfahren ersetzt wurde. Das moderne Verständnis von Schwefels elektronischer Struktur und Bindung entstand durch quantenmechanische Studien des 20. Jahrhunderts und mündete in aktuelle Anwendungen, die von der Industriechemie bis zur fortschrittenen Materialwissenschaft reichen.

Schlussfolgerung

Schwefel nimmt im Periodensystem eine einzigartige Position durch seine außergewöhnliche chemische Vielseitigkeit, umfangreiche industrielle Bedeutung und fundamentale biologische Wichtigkeit ein. Seine charakteristische Elektronenkonfiguration ermöglicht die Bildung von Verbindungen über Oxidationsstufen von -2 bis +6, unterstützt vielfältige chemische Bindungsmuster und strukturelle Anordnungen, die von den meisten Elementen nicht erreicht werden. Industrielle Anwendungen, insbesondere die Schwefelsäureproduktion, etablieren Schwefel als eines der wirtschaftlich wichtigsten Nichtmetalle in der modernen Technologie. Zukünftige Forschungsrichtungen betonen nachhaltige Energiespeicheranwendungen, die Entwicklung fortschrittlicher Materialien und Umweltsanierungstechnologien, in denen Schwefels chemische Eigenschaften beispiellose Möglichkeiten für technologische Fortschritte bieten.

Periodict table
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